Paludikultur

Ziel der Paludikultur ist es, feuchte Gebiete zu bewirtschaften, um sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile zu erzielen.

Seit 2004 werden an der Universität Greifswald in Deutschland verschiedene Vorhaben zur Kultivierung von Torfmoos auf degradierten Hochmoorflächen durchgeführt. Das Hauptziel dieser Vorhaben ist es, bestehende Nutzungspraktiken, die die Moorlandschaft schädigen (zum Beispiel der Anbau von Mais, Grünlandnutzung und Torfabbau), weitestgehend durch eine erhaltende und nachhaltige feuchte Bewirtschaftung in Form von Torfmoos-Paludikultur zu ersetzen.

Paludikultur bezieht sich auf eine Form der Landnutzung und Landwirtschaft, die in feuchten oder sumpfigen Gebieten stattfindet, wie beispielsweise Mooren oder Feuchtgebieten. Das Ziel der Paludikultur ist es, diese feuchten Gebiete zu bewirtschaften, um sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile zu erzielen. Hierbei werden traditionell nasse oder ungenutzte Flächen in produktive Landnutzung umgewandelt, während gleichzeitig der Erhalt oder die Wiederherstellung der ökologischen Funktionen dieser Feuchtgebiete im Vordergrund steht.

Ein Hauptziel der Paludikultur ist es, den Wasserhaushalt zu regulieren und den Kohlenstoffkreislauf zu steuern. Das wird erreicht, indem man Pflanzen anbaut, die gut in nassen Bedingungen gedeihen, wie zum Beispiel Schilf, Rohrkolben oder spezielle Reissorten. Diese Pflanzen absorbieren überschüssiges Wasser, helfen bei der Rückhaltung von Kohlenstoff in Form von organischem Material und tragen zur Verbesserung der Bodengesundheit bei.

Paludikultur kann auch ökonomische Vorteile bieten, da die geernteten Pflanzen für verschiedene Zwecke genutzt werden können, wie zum Beispiel als Futter für Tiere, zur Energiegewinnung durch Biomasse oder als Rohstoffe für verschiedene Industrien.

Paludikultur zielt darauf ab, eine nachhaltige Nutzung feuchter Gebiete zu fördern, die sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile bietet und dabei die wichtige Funktion dieser Gebiete für den Erhalt der Biodiversität und des Wasserhaushalts berücksichtigt.

Erste Experimente untersuchen die Möglichkeit, den klimaschädliche Torfabbau für die Landwirtschaft und im Gartenbau durch sorgsam geerntete Moorpflanzen zu ersetzen.

Hochmoorgrünland bietet die größte Fläche. Wasserreservoirs könnten nötig sein, um Torfmooskulturen auf Torfboden ausreichend zu bewässern. Schwimmende Torfmoos-Vegetationsmatten können Wasserverlust durch Verdunstung verhindern. Ein Mix aus Produktionsmethoden könnte ideal für Torfmoos auf Hochmooren sein. Auch auf sauren Gewässern nach dem Tagebau sind schwimmende Vegetationsmatten für Torfmoos nützlich.

https://www.moorwissen.de/projekte-hochmoore.html