48 Designmethoden

Iteratives Gestalten

Gestalten ist ein Prozess des wiederholten Probierens, Reflektierens und Verfeinerns.

Ein Plakatentwurf wird zehnmal überarbeitet, bis sich die Komposition organisch anfühlt und nichts mehr hinzugefügt werden muss.

Design Thinking

Problemlösung als kreativer Akt mit Fokus auf Nutzerbedürfnisse.

Ein Team entwickelt eine Plattform für solidarische Landwirtschaft – empathisch, interdisziplinär, lösungsorientiert.

Reduktion auf das Wesentliche

Weglassen, bis nur noch Bedeutung bleibt.

Ein Logo besteht nur noch aus einem einzigen Kreis, der alle Bedeutungen symbolisch verdichtet.

Kontrastbildung

Gegensätze erzeugen Spannung, Aufmerksamkeit und Orientierung.

Eine Webseite nutzt große schwarze Flächen neben weißem Negativraum, um Inhalte kraftvoll hervorzuheben.

Modulares Denken

Bauen mit System: Einzelteile, die flexibel zusammensetzbar sind.

Ein Ausstellungssystem besteht aus stapelbaren Holzkuben, die sich an jeden Raum anpassen lassen.

Rhythmus und Wiederholung

Wiederkehr schafft Ordnung, Bewegung und Erwartung.

Ein Buchumschlag spielt mit geometrischen Formen, die sich wie ein visuelles Echo wiederholen.

Typografische Komposition

Schrift als gestalterisches Medium mit Ausdruckskraft.

Eine Einladung nutzt ausschließlich Versalien in großer Punktgröße, um Feierlichkeit zu vermitteln.

Storytelling im Design

Gestaltung, die erzählt – mit Spannung, Figur und Dramaturgie.

Ein Jahresbericht erzählt in Kapiteln von persönlichen Begegnungen statt nur in Diagrammen.

User Experience (UX) Design

Gestaltung, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt.

Eine Meditations-App führt mit wenigen Klicks in einen Flow-Zustand, der sich gut anfühlt.

Materialgerechtigkeit

Form folgt der Natur des Materials.

Ein Stuhl aus Buchenholz nutzt die Maserung zur ergonomischen Stabilität.

Farbsysteme und Farbharmonien

Farben gestalten Atmosphäre, Emotion und Fokus.

Ein Magazin verwendet nur Naturtöne – Moosgrün, Lehmbraun, Himmelblau – um Erdverbundenheit zu vermitteln.

Design by Playing

Spielen als Zugang zur Intuition und Überraschung.

Ein Designer faltet zufälliges Papier und entdeckt darin neue Leuchtenformen.

Design durch Zufall

Das Ungeplante wird zur Quelle neuer Ideen.

Ein Tintenklecks inspiriert zur organischen Gestaltung eines Plattencovers.

Skalierung und Proportion

Größe verändert Bedeutung.

Ein winziges Symbol wird als Poster riesig skaliert und bekommt neue Präsenz.

Design für Inklusion

Gestaltung, die für alle zugänglich ist – unabhängig von Einschränkungen.

Eine Infografik ist auch für Menschen mit Sehschwäche problemlos lesbar.

Design für Nachhaltigkeit

Gestaltung mit ökologischer, sozialer und kultureller Verantwortung.

Ein Verpackungskonzept verzichtet auf Plastik und nutzt kompostierbares Graspapier.

Systemisches Denken

Gestaltung als Teil größerer Zusammenhänge.

Ein Schulhofentwurf integriert Wasserwirtschaft, Biodiversität und soziale Räume.

Transparenz und Durchlässigkeit

Gestaltung, die Offenheit und Zugänglichkeit symbolisiert.

Ein Pavillon aus lichtdurchlässigem Stoff vermittelt Leichtigkeit und Teilhabe.

Design durch Subtraktion

Gestalten durch Weglassen – bis das Nötigste bleibt.

Ein Flyer reduziert sich auf leere Flächen, wenige Worte und starke Typografie.

Kontextualisierung

Gestaltung in Beziehung zur Umgebung.

Ein temporärer Bau im Dorf nutzt lokale Materialien und Formsprachen.

Kulturelle Referenzsysteme

Gestaltung als Zitat oder Spiegel kultureller Codes.

Ein Theaterplakat zitiert die klare Formensprache des Bauhauses.

Biomorphes Design

Gestaltung orientiert sich an organischen Strukturen aus der Natur.

Ein Fahrradhelm folgt der Struktur eines Seeigels – leicht und stabil zugleich.

Ambiguität und Mehrdeutigkeit

Gestaltung, die sich nicht festlegt – und dadurch Spielraum öffnet.

Ein Plakat zeigt eine Figur, die sowohl Mensch als auch Tier sein kann.

Spekulatives Design

Entwürfe für mögliche Zukünfte als Denkanstoß oder Utopie.

Ein Prototyp eines „Klimaschutzpasses“ hinterfragt unsere Idee von Staatsbürgerschaft.

Empathisches Gestalten

Gestaltung, die sich in das Fühlen und Erleben anderer hineinversetzt.

Ein Gesprächsraum wird durch Licht, Farben und Klang zur sicheren Insel.

Partizipatives Design

Gestaltung als kollektiver Prozess mit Nutzer:innen.

Ein Stadtmöbel entsteht in gemeinsamer Arbeit mit den Anwohnenden.

Narrative Räume

Räume, die wie Geschichten funktionieren – sinnlich, schlüssig, erlebbar.

Ein Ausstellungsraum erzählt in Licht, Klang und Text vom Leben einer Aktivistin.

Design als Intervention

Gestaltung, die unterbricht, provoziert, aufrüttelt.

Ein Plakat mitten in der Innenstadt fragt nur: „Wie viel ist genug?“

Gestaltung durch Bewegung

Dynamik als Gestaltungsmittel – kinetisch oder interaktiv.

Eine Installation reagiert auf Bewegungen und wandelt sie in Klang um.

Zirkelhafte Gestaltung

Design, das rückwärts gedacht wird – vom Ziel zum Ursprung.

Ein Projekt beginnt mit dem gewünschten Gefühl am Ende und plant rückwärts.

Symbolisches Design

Formen als Träger von Bedeutungen jenseits ihrer Funktion.

Ein Schlüsselanhänger enthält die Karte eines zerstörten Heimatdorfs.

Crossmediales Design

Gestaltung über mehrere Medien hinweg – miteinander verzahnt.

Ein Projekt nutzt Print, Web, Performance und Raumobjekte für ein Thema.

Mimetisches Gestalten

Nachahmung der Natur als gestalterischer Zugang.

Ein Gebäude nimmt mit seiner Fassade die Wellenform eines Flusses auf.

Offenes Design

Gestaltung, die geteilt, verändert und weiterentwickelt werden kann.

Ein Möbelentwurf wird online gestellt und weltweit in Variationen gebaut.

Gestaltung durch Störung

Bewusste Regelbrüche als Mittel zur Aufmerksamkeit.

Ein Layout wird gezielt „fehlerhaft“ gesetzt – Typografie kippt, Ränder brechen.

Emotionales Design

Gestaltung, die Gefühle anspricht und berührt.

Eine Kaffeetasse hat eine kleine Delle – wie ein Lächeln im Porzellan.

Zirkuläres Design

Entwerfen für geschlossene Materialkreisläufe.

Ein Rucksack wird so gestaltet, dass er am Ende seiner Nutzung vollständig zerlegt und recycelt werden kann.

Kontrast in Zeit und Tempo

Gestaltung, die mit Beschleunigung und Verlangsamung spielt.

Ein Videoessay wechselt zwischen hektischen Schnitten und meditativen Kamerafahrten.

Atmosphärisches Design

Gestaltung, die sinnliche Gesamtstimmungen erzeugt.

Ein Raumkonzept nutzt warmes Licht, leise Geräusche und weiche Materialien für ein Gefühl von Geborgenheit.

Hybridgestaltung

Kombination unterschiedlicher Disziplinen und Materialien zu neuen Formen.

Ein Möbelstück verbindet textile Handarbeit mit 3D-gedruckten Elementen.

Metaphorisches Design

Gestaltung, die durch bildhafte Übertragung Bedeutung erzeugt.

Ein Infoheft über Migration wird als Reisepass gestaltet.

Dialogisches Design

Gestaltung als Gespräch zwischen Mensch, Objekt und Raum.

Eine interaktive Karte antwortet mit Licht auf die Berührung der Nutzer:innen.

Design als Prozesskunst

Gestaltung, bei der der Weg wichtiger ist als das Produkt.

Ein kollektiver Entwurfsprozess wird als Performance öffentlich gemacht.

Fehlertolerantes Design

Gestaltung, die mit Unschärfen, Brüchen und Fehlern produktiv umgeht.

Ein Interface erlaubt mehrere falsche Eingaben, ohne den Fluss zu unterbrechen.

Narrative Typografie

Schrift als Trägerin von Rhythmus, Stimme und Textklang.

Ein Gedichtband variiert Schriftgrößen und -richtungen, um Atem und Sprachfluss sichtbar zu machen.

Unsichtbares Design

Gestaltung, die sich fast vollständig zurücknimmt.

Ein Interface blendet sich aus, sobald der Nutzer es nicht aktiv benötigt.

Design als Ritualgestaltung

Formen, die Gewohnheiten, Übergänge oder Bedeutungsräume strukturieren.

Ein Lichtobjekt verändert sich morgens und abends – als tägliches Zeichen für Anfang und Ende.