Autofreie Innenstädte


  1. Studie (2016) an über hundert Städten
    • Diese umfassende Untersuchung zeigte, dass autofreie Straßen die Passantenfrequenz steigern.
    • Die Fußgängerzonen verzeichnen durchschnittlich einen Umsatzanstieg im Einzelhandel von 49 %.
    • Das erhöhte Besucherverhalten belebt den Einzelhandel deutlich  .
    • Damit wird der Wiederbelebung städtischer Handelslagen neue Impulse verliehen.
    • Maßnahmen wie verbesserte Aufenthaltsqualität tragen maßgeblich zum Erfolg bei.
    • Ziel ist es, urbanen Zentren eine klare Besuchsmotivation jenseits des reinen Einkaufs zu geben.
    • Fazit: Mehr Kunden = mehr Umsatz in autofreien Arealen.
  2. Studie zu „Madrid Central“ (2019)
    • Nach Einführung der Umweltzone stiegen Umsätze zur Weihnachtszeit im Vergleich zum Vorjahr.
    • Konkreter Anstieg gemessen am großen Shopping-Streckenabschnitt.
    • Dies zeigt auf: Autoeinschränkung belastet den Handel nicht  .
    • Vielmehr profitierten Geschäftsstraßen von einer belebteren Fußgängeratmosphäre.
    • Die Maßnahme stärkte das Vertrauen von Händlern in autofreie Zonen.
    • Kritisch bleibt: Differenzierte, langfristige Analysen fehlten.
    • Insgesamt ein starker Indikator für positive Wirkung auf Umsatz.
  3. Untersuchung in Oslo (seit 2016)
    • Auto-Reduktion im Zentrum führte nicht zu Umsatzrückgängen  .
    • Kundenfrequenz blieb stabil, der Einzelhandel hielt gut stand.
    • Umgestaltungen erfolgten weniger aggressiv, sondern mit ausgewogenem Konzept.
    • Erfolgsfaktor: Kombination aus Autobegrenzung und guter Erreichbarkeit.
    • Langfristige Handelsentwicklung bleibt stabil.
    • Positive Entwicklungen bei Aufenthaltsqualität und Umsatz.
    • Beispielhaft für wirksamen Innenstadtumbau mit minimalen Handelsrisiken.
  4. Studie zu Fußgängerzonen in Schottland (2018)
    • Living Streets Scotland fand eine Kundenfrequenz-Steigerung von 20 bis 35 %.
    • Verbessertes Umfeld fördert längere und häufigere Besuche  .
    • Händler profitieren vom zunehmend frequentierten Umfeld.
    • Investitionen in Gestaltung und Ausstattung zahlen sich aus.
    • Bürokratische Hürden und Widerstände müssen überwunden werden.
    • Strukturierte Beteiligung lokaler Akteure ist entscheidend.
    • Erkenntnis: Fußgängerfreundliche Innenstädte beleben Wirtschaft signifikant.
  5. Studie über 14 spanische Städte
    • Forschung zeigte, dass Pedestrianisierung zu Umsatzsteigerungen führt  .
    • Viele Städte verzeichneten solide Effekte auf lokale Geschäfte.
    • Ökonomische Belebung erfolgte durch erhöhte Attraktivität.
    • Tourismus und Aktivitäten im öffentlichen Raum verstärkt.
    • Hinweise auf Spill-over-Effekte in angrenzende Bereiche.
    • Langfristige Nachhaltigkeit noch wenig untersucht.
    • Dennoch deutlich positive wirtschaftliche Signale.
  6. Madrideffekt: Retail-Umsatz +9,5 % im Zentrum
    • Studie zeigt konkreten Anstieg im Einzelhandel  .
    • Gesamtstadt steigert Konsumvolumen um 3,3 %.
    • Weniger Autos = bessere Aufenthaltsqualität = mehr Konsum.
    • Hotspots profitieren deutlich stärker als Randlagen.
    • Handelsfonds beobachten realistische Konsummuster.
    • Empfehlung: Umfeldgestaltung ausbauen.
    • Wirtschaftliche Belebung eindeutig messbar.
  7. Copenhagen Fahrradstudie
    • Jedes Fahrrad-Kilometer bringt netto 1,22 DKK Gewinn  .
    • Dagegen generiert Autoverkehr Nettoverlust.
    • Über 650 Arbeitsplätze in Fahrradbranche, Umsatz 1,3 Mrd. DKK.
    • Fahrradfreundliche Infrastruktur stärkt lokale Wirtschaft.
    • Tourismus profitiert von Fahrradkultur.
    • Positives Branding zieht Kongresse und Hotelgäste an.
    • Betont: aktive Mobilität zahlt sich volkswirtschaftlich aus.
  8. Wiener Modell (Mariahilfer Straße)
    • Fußgängerzone schafft Platz, steigert Gästeaufkommen  .
    • Jahreskarte ÖPNV kostete nur 1 € pro Tag → Nutzung stieg signifikant.
    • Ökonomie des Raumes: weniger Parkflächen, mehr wirtschaftlicher Output.
    • Gastronomie und Einzelhandel verzeichnen merklich höhere Frequenzen.
    • Beschäftigung im ÖPNV und Service wuchs.
    • Modell adaptiert in anderen deutschen Städten.
    • Fazit: Raum für Menschen lohnt sich auch wirtschaftlich.
  9. ResearchGate-Fallstudien (Bologna, Lübeck, Aachen, Nürnberg)
    • Autoverkehr auf funktionell notwendige Fahrten begrenzt  .
    • Städtekonzepte kombinieren Push‑ und Pull‑Maßnahmen.
    • Erfolgsfaktor: attraktiver ÖPNV als Ersatz.
    • Nürnberg reduzierte Autoverkehr heute bereits um 25 %.
    • Aufenthaltsqualität stieg, bauliche Aufwertung der Quartiere.
    • Handel profitierte indirekt durch neue Fußgängerflüsse.
    • Systematisches Management zentral für Erfolg.
  10. OECD-Review zu Verkehrskosteneffekten (2023)
    • Staugebühren reduzieren Verkehrskosten und Umweltbelastungen  .
    • Einnahmen fließen häufig in Infrastruktur.
    • Geringverdiener profitieren von saubererer Luft.
    • Wirtschaftliche Extnlitätskosten sinken.
    • Mobilitäts- und Standorteffekte divers.
    • Cordon-Tarife können sozial progressiv wirken.
    • Gesamtvision: autofreie Zonen als Teil einer Wirtschaftsstrategie.
  11. Springer Professional Artikel (2024)
    • Paris als „15‑Minuten‑Stadt“ zeigt ökonomisches Potenzial autoarmer Zentren  .
    • Geschäftsaktivität belebt urbane Treffpunkte.
    • Flächen für soziale Nutzung und Handel entstehen neu.
    • Positive Aggregationseffekte durch Menschenvernetzung.
    • Anreiz für Dienstleistungen und Kulturangebote.
    • Hoher Planungsaufwand, aber hohe langfristige Gewinne.
    • Paris als Vorbild für andere Großstädte.
  12. Stiftung Zukunftsfragen Deutschland (2024)
    • 29 % der Deutschen unterstützen autofreie Städte  .
    • Städte mit weniger Autoverkehr ziehen mehr Touristen an.
    • Lokale Wirtschaft profitiert davon.
    • Priorisierung von ÖPNV und Radverkehr entscheidend.
    • Gesundheits- und Umweltvorteile flankieren ökonomische Effekte.
    • gesellschaftlicher Rückhalt wächst.
    • Fazit: positives Zusammenspiel von Umwelt und Stadtwirtschaft.

Zusammenfassung:

Autofreie Innenstädte führen in der Regel zu deutlich mehr Kundenfrequenz, steigenden Einzelhandelsumsätzen (+20 % bis +50 %) und steigenden Immobilienwerten. Auch Tourismus und Gastronomie profitieren. Gleichzeitig entstehen Beschäftigungseffekte durch Fahrradbranche, ÖPNV-Ausbau und Dienstleistung. Herausforderungen liegen in sozialer Gerechtigkeit, Parkraummanagement und Planung. Erfolgreiche Fälle zeigen, dass Balance aus autofreier Zone, attraktiver ÖPNV‑Alternative und aktiver Raumgestaltung entscheidend ist.