Brecht hat Recht. Und jede Kreatur braucht Hilf von allen. Auch heute. Gerade heute.
Wo kommen eigentlich die Ideen her? Wie entstehen Gedanken, Werke und Entscheidungen, und wo sind … die Quellen- wer hat´s erfunden?
Zunächst …
Ein kleines Experiment unterstützt von dieser räuberischen Maschinenintelligenz. Es begann alles mit einem Vers. Ein paar Worte, hingeworfen, fast verloren: „Denn alle Kreatur braucht Hilf von allen.“ Ein einfacher Satz, gefasst in die bittere Klarheit eines Gedichts über Armut, Schuld und Gnade. Bertolt Brecht schrieb ihn 1927 – und heute kreist die Idee durch die Welt. Weil es Zeit wird.

Von einem Satz ging ein Echo aus. Zuerst still. Dann lauter. Und schließlich weit: Aus dem deutschsprachigen Originalgedicht „Von der Kindsmörderin Marie Farrar“ entwickelte sich – fast spielerisch – eine poetische Versreihe in englischer Sprache. 50 Variationen, Reim für Reim, jede eine Antwort auf die ursprüngliche Bitte: Verurteile nicht vorschnell. Sieh das Ganze. Handle menschlich.
Die Idee: aus einem klassischen, moralischen Appell einen vielstimmigen Chor zu formen. Eine Spielform, in der “every creature needs a hand that’s kind” nicht nur nachklingt, sondern sich vervielfältigt – in Zorn, Zweifel, Mitgefühl und Hoffnung.
Am Ende steht ein poetisches Mosaik: Gestolperte englische Verse, gerahmt von Erklärungen, durchzogen von Brechts Geist. Nicht als Denkmal. Sondern zum Weiterdenken.