Circular Design

Das Konzept des Circular Design,auch als zirkuläres Design bekannt, beschreibt einen kreativen Ansatz, der darauf abzielt, Produkte, Dienstleistungen und Systeme von Anfang an mit einem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit zu gestalten. Im Gegensatz zum traditionellen linearen Modell, bei dem Produkte hergestellt, genutzt und schließlich entsorgt werden, strebt das zirkuläre Design nach einem geschlossenen Kreislauf. Dieser Kreislauf soll Ressourcen kontinuierlich wiederverwenden, reparieren oder recyceln, um den Ressourcenverbrauch und die Abfallproduktion drastisch zu reduzieren.

Ein zentraler Gedanke im zirkulären Design ist es, den Lebenszyklus von Materialien zu verlängern und gleichzeitig die Umweltauswirkungen zu minimieren. Produkte sollen nicht einfach nach Gebrauch auf der Müllhalde landen, sondern so gestaltet werden, dass sie repariert, auseinandergebaut und ihre Bestandteile wieder in den Produktionsprozess zurückgeführt werden können. Das bedeutet auch, dass Designer und Unternehmen von Anfang an Materialien und Produktionsweisen wählen, die diesen Kreislauf unterstützen.

Beispiele für Circular Design in der Praxis

Modulare Möbel: Stell dir vor, du kaufst ein Regal, das so konzipiert ist, dass du es leicht auseinandernehmen, anpassen und reparieren kannst. Sollte ein Teil beschädigt werden, musst du nicht das gesamte Regal wegwerfen, sondern kannst nur das defekte Bauteil austauschen. Zukunftsweisende Unternehmen arbeiten verstärkt an der Entwicklung solcher modularen Möbelstücke, die einen längeren Lebenszyklus haben und weniger Müll erzeugen.

Recycling von Elektrogeräten: Ein weiteres Beispiel findet sich in der Elektronikindustrie. Unternehmen wie Fairphone haben Smartphones entwickelt, die sich leicht zerlegen lassen, sodass einzelne Komponenten repariert oder ausgetauscht werden können. Der Nutzer muss nicht ein komplett neues Gerät kaufen, wenn der Akku oder das Display defekt ist. Dies verlängert die Lebensdauer des Produkts erheblich und reduziert den elektronischen Abfall.

Kleidungsindustrie: In der Modebranche wird das Prinzip des zirkulären Designs zunehmend populär. Marken wie Patagonia setzen auf Kleidung, die aus recycelten Materialien hergestellt wird und zugleich so robust ist, dass sie lange hält. Gleichzeitig bieten sie Reparaturservices an, um die Lebensdauer der Kleidungsstücke weiter zu verlängern. Kleidung kann nach ihrem Gebrauch wieder in den Materialkreislauf zurückgeführt werden, indem sie recycelt oder zu neuen Produkten verarbeitet wird.

Cradle to Cradle Design: Ein prominentes Beispiel für zirkuläres Design ist das „Cradle to Cradle“-Konzept, das von Michael Braungart und William McDonough entwickelt wurde. Dieses Designprinzip sieht vor, dass alle verwendeten Materialien entweder vollständig biologisch abbaubar oder unendlich oft recycelbar sind. Ein Beispiel dafür sind Teppichfliesen von Unternehmen wie Desso, die so gestaltet sind, dass sie nach ihrer Nutzung wieder in den Produktionsprozess integriert werden, ohne dass Abfall entsteht.

Das zirkuläre Design hat das Potenzial, die Art und Weise, wie wir Produkte herstellen und konsumieren, grundlegend zu verändern. Es erfordert eine Zusammenarbeit zwischen Designern, Unternehmen und Konsumenten, um einen systemischen Wandel herbeizuführen, der die Grundlage für eine nachhaltigere Wirtschaft legt. Durch die Anwendung solcher Designprinzipien können wir nicht nur Ressourcen schonen, sondern auch den Übergang zu einer klimafreundlicheren Gesellschaft beschleunigen.