Unser Mindset ist weit mehr als eine Denkweise, es ist ein elastischer Raum
Eine Entdeckungsreise durch das inneres Universums
Stell dir vor, dein Geist ist ein Haus mit vielen Zimmern. Manche sind hell und geräumig, andere eng und dunkel. Einige besuchst du täglich, andere hast du vielleicht noch nie betreten. Das ist dein Mindset – nicht ein einzelner Raum, sondern ein ganzes Universum dehnbarer Räume, die du gestalten und erweitern kannst.
Dein Denkraum – Das Fundament deiner inneren Architektur
Beginnen wir im Denkraum, dem Fundament deines gesamten Mindsets. Hier entscheidest du: Bleibst du im Fixed-Mindset-Keller gefangen mit der Überzeugung “So bin ich eben, das kann ich nicht ändern”? Oder errichtest du ein Growth-Mindset-Penthouse mit der Haltung “Ich kann mich entwickeln, ich kann wachsen”?
Ein starres Denken glaubt, alles sei festgelegt – ein wachsendes Denken weiß, dass man mit Übung, Neugier und Mut über sich hinauswachsen kann.
Frag dich: Wie oft sagst du “Ich kann das nicht”? Und wie oft sagst du “Ich kann das noch nicht”? Der kleine Unterschied dieses einen Wortes dehnt deinen Denkraum ins Unermessliche.
Probiere es aus: Wann immer du merkst, dass dein Denkraum sich verengt, füge ein “noch” hinzu. Spüre, wie sich der Raum sofort weitet.
Dein Wahrnehmungsraum – Die Fenster zu deiner Welt
Schreite weiter in deinen Wahrnehmungsraum. Die Fenster hier bestimmen, was du von der Welt siehst – und was nicht. Sind deine Fenster klein, verschmutzt oder gar verrammelt? Oder sind sie groß und klar, vielleicht sogar ganze Glasfronten?
In einem engen Wahrnehmungsraum siehst du nur, was deine bisherigen Überzeugungen bestätigt. Du bemerkst die Probleme, übersiest aber die Chancen. Du erinnerst dich an deine Fehler, vergisst aber deine Erfolge.
Dehne diesen Raum, indem du fragst: “Was übersehe ich gerade? Was könnte ich anders sehen?” Öffne ein neues Fenster, wenn dir ein altes keine gute Aussicht mehr bietet.
Dein Fühlraum – Das schlagende Herz deines Erlebens
Mitten in deinem Mindset liegt der Fühlraum – der Ort deiner emotionalen Landschaft. In einem engen Fühlraum gibt es nur wenige emotionale Farben: vielleicht Angst, Ärger, Enttäuschung. Die Wände scheinen jede unangenehme Emotion zu verstärken, wie ein Echoraum.
Ein weiter Fühlraum hingegen bietet ein ganzes Spektrum: Freude und Trauer, Begeisterung und Ruhe, Stolz und Demut. Hier darfst du alles fühlen, ohne von einem Gefühl verschlungen zu werden.
Dehne deinen Fühlraum, indem du dich fragst: “Was fühle ich noch neben dem Offensichtlichen? Welche feineren Nuancen gibt es in diesem Gefühl?” Gib deinen Emotionen Namen und Raum – und du wirst merken, wie sie atmen können, ohne dich zu ersticken.
Dein Handlungsraum – Von Gedanken zur Wirklichkeit
Nun betritt deinen Handlungsraum – den Bereich, in dem deine innere Welt auf die äußere trifft. Ein enger Handlungsraum kennt nur wenige ausgetretene Pfade: “So mache ich das immer”, “Das traue ich mich nicht”, “Das hat beim letzten Mal nicht funktioniert”.
Ein weiter Handlungsraum ist wie ein offenes Feld voller Möglichkeiten: “Was wäre, wenn ich es anders versuche?”, “Was ist der mutigste Schritt, den ich jetzt gehen könnte?”, “Welches Experiment könnte ich wagen?”
Dehne deinen Handlungsraum, indem du täglich eine kleine Sache anders machst als sonst. Nimm einen neuen Weg zur Arbeit. Sprich einen fremden Menschen an. Sage deine Meinung, wo du sonst geschwiegen hättest.
Dein Beziehungsraum – Die Brücken zu anderen Menschen
Jenseits dieser Kernräume liegt dein Beziehungsraum – die Art, wie du dich mit anderen verbindest. In einem engen Beziehungsraum siehst du andere Menschen als Konkurrenten, Hindernisse oder bestenfalls neutrale Figuren in deinem Leben.
In einem weiten Beziehungsraum erkennst du das Potenzial jeder Begegnung. Du bist neugierig auf andere Perspektiven, offen für echte Verbindung und bereit, gemeinsam zu wachsen.
Dehne deinen Beziehungsraum, indem du bei der nächsten Unterhaltung mehr fragst als erzählst. Höre zu, um zu verstehen, nicht um zu antworten. Sieh den Menschen vor dir nicht als Rolle, sondern als einzigartiges Wesen mit eigener innerer Welt.
Dein Sinnraum – Der Kompass deines Lebens
Tief in deinem Mindset verborgen liegt der Sinnraum – dort, wo du Bedeutung und Zweck findest. Ein enger Sinnraum orientiert sich an kurzfristigen Zielen und äußeren Maßstäben: Geld, Status, Anerkennung.
Ein weiter Sinnraum verbindet dich mit etwas Größerem: Werten, die dich überdauern, einem Beitrag für andere, einem tieferen Verständnis deiner selbst und der Welt.
Dehne deinen Sinnraum, indem du dich fragst: “Was würde ich tun, wenn Geld keine Rolle spielte? Woran würde ich mich am Ende meines Lebens messen wollen? Welcher Unterschied möchte ich in der Welt sein?”
Dein Kreativitätsraum – Das Spielzimmer deines Geistes
Nicht zu vergessen ist dein Kreativitätsraum – dort, wo neue Ideen entstehen. Ein enger Kreativitätsraum hält sich an bewährte Lösungen, fürchtet das Unkonventionelle und bewertet jede neue Idee sofort mit “Das geht nicht” oder “Was sollen die anderen denken?”.
Ein weiter Kreativitätsraum erlaubt das Spielen, das Verbinden scheinbar unverbundener Konzepte, das Denken in Möglichkeiten statt in Grenzen.
Dehne deinen Kreativitätsraum, indem du dir erlaubst, absurde Ideen zu haben. Frage “Was wäre wenn…?” und lass die Antwort so wild sein wie möglich. Verbinde bewusst Dinge, die nicht zusammengehören – und sieh, was entsteht.
Dein Resilienzraum – Die Fähigkeit, dich zu biegen ohne zu brechen
Besonders wichtig in stürmischen Zeiten ist dein Resilienzraum – deine Fähigkeit, mit Widrigkeiten umzugehen. Ein enger Resilienzraum lässt dich bei jedem Rückschlag zusammenbrechen, jedes Hindernis wird zur unüberwindbaren Mauer.
Ein weiter Resilienzraum gibt dir die Flexibilität, dich anzupassen, zu lernen und sogar gestärkt aus Krisen hervorzugehen. Du siehst Scheitern nicht als Endpunkt, sondern als Datenpunkt auf deinem Weg.
Dehne deinen Resilienzraum, indem du deine Erfolgsgeschichten nach Rückschlägen sammelst. Erinnere dich: “Als ich damals scheiterte, was hat mir geholfen, wieder aufzustehen? Welche Stärken habe ich in Krisenzeiten entdeckt?”
Die Dehnbarkeit deiner Räume – Dein größtes Potential
Das Wunderbare an all diesen Räumen: Sie sind dehnbar. Durch bewusste Aufmerksamkeit, durch kleine tägliche Entscheidungen, durch mutige Experimente kannst du jeden dieser Räume erweitern.
Stell dir vor, wie es wäre, wenn all diese Räume in dir weit und lichtdurchflutet wären. Wenn dein Denken flexibel, deine Wahrnehmung klar, deine Gefühle reich, deine Handlungen mutig, deine Beziehungen tief, dein Sinn erfüllend, deine Kreativität sprudelnd und deine Resilienz unerschütterlich wären.
Dies ist kein unerreichbares Ideal. Es ist dein Geburtsrecht – die natürliche Weite deines Mindsets, wenn du die selbstgebauten Mauern erkennst und Stück für Stück abtragen beginnst.
Dein tägliches Raumdehnungsprogramm
Zum Abschluss ein einfaches Programm zur täglichen Dehnung deiner Mindset-Räume:
- Morgens: Frage dich “Welchen Raum möchte ich heute besonders dehnen?”
- Tagsüber: Achte auf Momente der Enge – wenn du dich festgefahren, ängstlich oder begrenzt fühlst. Das sind Einladungen zur Dehnung.
- Abends: Reflektiere “Wo habe ich heute einen meiner Räume erweitert? Wo hätte ich mehr Weite erschaffen können?”
Denk daran: Die Dehnbarkeit deiner Mindset-Räume ist wie ein Muskel. Mit jedem bewussten Dehnen wird es leichter, mit jeder neuen Erfahrung wächst deine Kapazität für Weite.
Deine Räume warten darauf, entdeckt und erweitert zu werden. Die Schlüssel liegen bereits in deiner Hand.