Sind wir noch die Gestalter der digitalen Welt – oder längst ihre Getriebenen?
In seinem Vortrag “Das Ende unserer Illusionen” auf der re:publica 25 entfaltet Albrecht von Lucke eine eindringliche Analyse der gegenwärtigen politischen und gesellschaftlichen Lage. Er zeichnet den Weg von der Euphorie der digitalen Utopie hin zur ernüchternden Realität eines neuen Militarismus nach.

Digitale Enttäuschung
Die große Hoffnung auf eine herrschaftsfreie, demokratische Digitalwelt ist einer ernüchternden Realität gewichen, in der Kommerz und Kontrolle dominieren.
Zeitenwende und Krieg
Die geopolitische Lage hat sich drastisch verändert – digitale Technologien sind längst Teil militärischer Konflikte geworden, nicht ihr Gegengewicht.
Post-Post-Materialismus
Der Traum vom immateriellen Netz ist umgeschlagen in eine neue Ära der digitalen Besitz- und Machtverhältnisse, die tiefer eingreifen als je zuvor.
Kognitive Landnahme
Unsere Aufmerksamkeit ist zur Ressource geworden – das Netz durchdringt nicht nur Märkte, sondern auch unser Denken und Fühlen.
Militärische Digitalisierung
Drohnen, Daten, digitale Strategien: Moderne Kriege werden längst mit Tastatur und Software geführt – das verändert das Selbstbild liberaler Demokratien.
Moralischer Zielkonflikt
Der Wunsch, Leben zu schützen, kollidiert mit der Notwendigkeit, Sicherheit digital gestützt zu verteidigen – ein ethisches Dilemma der Gegenwart.
Neues Denken notwendig
Wir stehen vor der Aufgabe, das Digitale nicht nur als Freiheitsversprechen, sondern auch als realpolitisches Machtinstrument zu begreifen – mit Verantwortung.
Albrecht von Luckes Vortrag ist ein eindringlicher Appell, die Augen vor den Herausforderungen der digitalen und geopolitischen Entwicklungen nicht zu verschließen. Er fordert eine kritische Reflexion über die Rolle der Digitalisierung in unserer Gesellschaft und warnt vor den Gefahren eines neuen Militarismus. Gleichzeitig ruft er dazu auf, neue Wege zu finden, um die demokratischen Errungenschaften zu bewahren und die digitale Transformation im Sinne des Gemeinwohls zu gestalten.
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