Quellen:

Blackwell, L. S., Trzesniewski, K. H., & Dweck, C. S. (2007). Implicit theories of intelligence predict achievement across an adolescent transition: A longitudinal study and an intervention. Child Development, 78(1), 246-263.

Die Forscher wollten wissen: Macht es einen Unterschied, ob Jugendliche glauben, dass man schlauer werden kann oder nicht?

Was sie gemacht haben: Sie haben über 370 Siebtklässler zwei Jahre lang begleitet. Schüler, die dachten “Ich kann schlauer werden, wenn ich mich anstrenge” (dynamische Sichtweise), wurden in Mathe tatsächlich besser. Schüler, die dachten “Meine Intelligenz ist halt so, wie sie ist” (statische Sichtweise), blieben eher stehen.

Dann haben sie’s ausprobiert: Bei einer zweiten Gruppe haben sie manchen Schülern beigebracht: “Hey, dein Gehirn ist wie ein Muskel – es wird stärker, wenn du es trainierst!” Das hat echt was gebracht! Während die anderen Schüler schlechter wurden, konnten diese Schüler ihre Noten wieder verbessern.

Wenn Jugendliche verstehen, dass sie durch Lernen und Üben klüger werden können, strengen sie sich mehr an und haben mehr Erfolg in der Schule. Das ist besonders wichtig in der 7./8. Klasse, wo viele Schüler anfangen abzusacken.


Dweck, C. S. (2006). Mindset: The New Psychology of Success. Random House.

Die Grundidee: Dweck unterscheidet zwischen zwei Denkweisen, die beeinflussen, wie erfolgreich wir im Leben sind:

Fixed Mindset (Statisches Denken): “Meine Fähigkeiten sind angeboren und unveränderbar.” Menschen mit diesem Mindset vermeiden Herausforderungen, geben bei Hindernissen schnell auf und sehen Anstrengung als sinnlos an.

Growth Mindset (Wachstumsorientiertes Denken): “Ich kann mich durch Übung und Lernen weiterentwickeln.” Diese Menschen lieben Herausforderungen, lernen aus Fehlern und sehen Anstrengung als Weg zum Erfolg.

Die Botschaft: Unsere Denkweise ist nicht in Stein gemeißelt – wir können sie ändern! Wer glaubt, dass Intelligenz und Talente entwickelbar sind, erreicht langfristig mehr und geht gesünder mit Rückschlägen um.

Anwendbar auf: Schule, Arbeit, Beziehungen, Sport – eigentlich alle Lebensbereiche.

Kurz gesagt: Es geht weniger darum, was du kannst, sondern mehr darum, dass du glaubst, es lernen zu können!


Yeager, D. S., et al. (2019). A national experiment reveals where a growth mindset improves achievement. Nature, 573(7774), 364-369.

Hier eine leichte und luftige Zusammenfassung der Yeager-Studie:

Die große Frage: Funktioniert das Growth Mindset wirklich in der Praxis – und zwar für alle Schüler*innen?

Was wurde gemacht: Riesiges Experiment mit über 12.000 Neuntklässler*innen aus 65 US-Schulen. Eine Gruppe bekam eine kurze Online-Intervention zum Growth Mindset (ca. 25 Minuten), die andere nicht.

Die Ergebnisse:

  • Ja, aber… Das Growth Mindset verbesserte die Noten – allerdings nicht überall gleich stark
  • Schulkultur ist entscheidend: An Schulen, die Herausforderungen und Lernen wertschätzten, wirkte die Intervention super
  • Wo es wenig half: An Schulen mit starker Leistungsfixierung oder niedrigen Erwartungen verpuffte der Effekt
  • Wer profitierte am meisten: Besonders leistungsschwächere Schüler*innen, wenn das Schulumfeld stimmte

Die Erkenntnis: Growth Mindset ist kein Wundermittel, das man einfach “draufklatscht”. Es braucht ein unterstützendes Umfeld, das die Botschaft auch lebt. Kontext matters!

Kurzversion: Denkweise + passende Umgebung = Erfolg