Energieplus Gebäude

Gebäude mit Mehrwert – 7 funktionierende Energieplus-Vorbilder aus der Praxis

Pionierleistung – Das drehbare Heliotrop

Das Heliotrop in Freiburg ist ein architektonisches Symbol für Zukunftsenergie. Es wurde vom Architekten Rolf Disch entworfen und dreht sich mit der Sonne, um maximalen Ertrag aus der Photovoltaik zu gewinnen. Das Gebäude produziert im Jahresverlauf mehr Energie, als es verbraucht – und das bereits seit 1994. Damit gilt es als weltweit erstes realisiertes Energieplus-Gebäude. Seine Konstruktion vereint Technik, Design und Umweltbewusstsein in idealer Weise. Inzwischen gibt es mehrere Varianten dieses Gebäudetyps. Das Heliotrop zeigt, dass sich Zukunft auch drehen kann.

Siedlungsmaßstab – Die Solarsiedlung in Freiburg

In der Solarsiedlung am Schlierberg wurde das Energieplus-Prinzip auf ein ganzes Wohnquartier ausgeweitet. 59 Häuser erzeugen dort im Jahresmittel mehr Energie, als die Bewohner benötigen – und das mitten in der Stadt. Hochgedämmte Gebäudehüllen, große PV-Flächen und ein durchdachtes Quartierskonzept bilden die Basis. Der soziale Aspekt kommt nicht zu kurz: Die Häuser sind bewohnt, bewährt und beliebt. Durch die Vielzahl an Wohneinheiten konnte das Konzept auf breiter Fläche getestet und optimiert werden. So entsteht eine lebendige Vision vom nachhaltigen Stadtquartier.

Stadtleben – Das Sonnenschiff als Mischkonzept

Das Sonnenschiff ist mehr als nur ein Gebäude – es ist ein Mix aus Wohnen, Arbeiten und nachhaltigem Gewerbe. Es liegt ebenfalls in Freiburg und ist Teil des Vauban-Stadtteils. Mit seiner großzügigen PV-Anlage, Wärmerückgewinnung und intelligenter Gebäudetechnik erzeugt es einen klaren Energieüberschuss. Besonders spannend: Auch Büros und Ladengeschäfte profitieren vom Energieplus-Konzept. Damit wird bewiesen, dass sich Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit nicht ausschließen. Das Sonnenschiff segelt also erfolgreich in Richtung Zukunft.

Höher gedacht – Das Aktiv-Stadthaus in Frankfurt

Mit acht Stockwerken und 74 Wohneinheiten ist das Aktiv-Stadthaus ein Leuchtturmprojekt in Sachen energieeffizientes Bauen im Geschosswohnungsbau. Es zeigt, dass Energieplus nicht nur im Einfamilienhaus funktioniert, sondern auch bei städtischer Verdichtung. Das Haus produziert Strom durch Solarpaneele an Dach und Fassade und nutzt moderne Haustechnik. Besonders attraktiv: Bewohner profitieren von niedrigen Nebenkosten und modernem Wohnkomfort. Dieses Haus setzt neue Maßstäbe für urbane Wohnkonzepte mit Plus-Energie-Bilanz. Und es macht Lust auf mehr davon.

Lernen mit Zukunft – Die Plusenergie-Grundschule Niederheide

In Hohen Neuendorf bei Berlin steht eine Schule, die Energie erzeugt statt verbraucht. Die Grundschule Niederheide vereint Passivhausstandard mit aktiver Energiegewinnung durch Photovoltaik und Blockheizkraftwerk. Auch im pädagogischen Alltag spielt das Energiekonzept eine Rolle: Schüler lernen dort ganz nebenbei über Klimaschutz und Technik. Die Schule zeigt, dass auch öffentliche Gebäude energiepositiv betrieben werden können – und das langfristig wirtschaftlich. Ein Ort des Lernens wird hier zum Ort der Transformation. Bildung trifft Baukultur.

Grüner Arbeitsplatz – One Angel Square in Manchester

Mit dem Bürokomplex One Angel Square setzt auch die britische Stadt Manchester ein starkes Zeichen. Das Gebäude gilt als eines der nachhaltigsten Bürohäuser Europas mit BREEAM-„Outstanding“-Zertifizierung. Es nutzt Abwärme, passives Sonnenlicht, Biodiesel-KWK und Regenwassernutzung. Die Energieeffizienz liegt so hoch, dass ein deutlicher Überschuss erzielt wird. Wirtschaftlich ist das Konzept durch Einsparungen bei Betriebskosten hochinteressant. Und das Design beweist: Auch große Bürogebäude können architektonisch attraktiv und energiepositiv sein. So sieht modernes Arbeiten aus.

Hightech aus Fernost – Das EnergyX DY Building in Südkorea

Mit dem EnergyX DY Building in Goyang zeigt Südkorea, dass Plusenergie weltweit funktioniert. Das Bürogebäude kombiniert passive Kühlung, natürliche Belüftung, smarte Steuerungssysteme und eine großflächige PV-Anlage. Das Ergebnis: über 129 % Energieautarkie. Als erstes offiziell zertifiziertes Plus-Zero-Energy-Gebäude des Landes ist es ein Vorbild für Asiens Städte. Es steht exemplarisch für das Potenzial vernetzter Gebäudeintelligenz und klimabewusster Planung. Auch in dicht bebauten Metropolen lässt sich also Energie erzeugen statt verbrauchen. Der Zukunft sind keine Grenzen gesetzt.