Gepfeffert

Wir können zufällige Ereignisse überall im alltäglichen Erleben beobachten. Ein kleines Beispiel: Regentropfen rieseln auf eine Auto – Windschutzscheibe. Diese erzeugen auf dem Glas Muster und sonderbare Figuren. Sie ballen sich in manchen Bereichen, sie hinterlassen aber auch “ereignislose” leere Lücken. Die Tröpfchen sind zufällig verteilt.
Auch in der Natur sehen wir hierzu Muster: Zum Beispiel die Ausbreitung von Sämlingen, die sich einem zufälligen Muster, der Schwerkraft und dem Wind folgend am Boden verteilen. Der Zufall scheint hier direkt an Gestaltungsprozessen beteiligt zu sein. Einmal ballen sich die Sämlinge enger zusammen, dann sehen wir aber auch Flächen, die leer und ereignislos bleiben.

Es ist ein Spiel mit hochkomplexen Zusammenhängen, an das wir uns im Alltag gewöhnt haben: Es ballen sich Ereignisse und treten als zufällige Muster auf. Katastrophen, Glückssträhnen, historische Höhepunkte, Kriege, auch Epidemien spielen das Spiel der auf uns zu – fallenden Muster. Mit “ereignislosen “leeren” Phasen und sich zusammenballenden Ereignissen. Unberechenbar und doch wirklich.

Der Zufall ist aber auch eine unerschöpfliche Quelle für gestalterische Prozesse. Gerade das Nichtvorhersehbare zeigt uns im Entstehungsprozess neue Wege. Wir können zufällige Ereignisse nutzen, um Ideen anzustoßen, zukünftige gestalterische Strukturen zu erahnen und neue Sichtweisen freizusetzen.