In der römischen Mythologie ist der Begriff “Luzifer” tatsächlich weniger eine spezifische Figur als vielmehr eine Bezeichnung. “Luzifer” bedeutet wörtlich “Lichtbringer” und bezieht sich auf den Morgenstern, also den Planeten Venus, wenn er am Morgenhimmel erscheint.
In der römischen Mythologie wurde der Morgenstern, also Luzifer, nicht unbedingt als eigenständige Gottheit angesehen, sondern eher als Aspekt von Venus oder anderen Göttern. Es gab keine ausgeprägte mythologische Erzählung oder Persönlichkeit, die spezifisch mit Luzifer verbunden war, wie es in späteren christlichen Interpretationen der Fall ist.
Der Übergang von der römischen Bezeichnung “Luzifer” als Morgenstern zur christlichen Interpretation als Name eines gefallenen Engels erfolgte durch die christliche Aneignung und Umdeutung verschiedener Elemente aus der römischen und griechischen Kultur und Mythologie. So wurde im Christentum aus dem “Lichtbringer” ein Symbol für Hochmut, Fall und Rebellion gegen Gott.