Marcel Duchamp Und – Wie Kunst wirkt

Marcel Duchamp, französischer Künstler, erklärte 1917 ein gewöhnliches Pissoir zur Kunst – und stellte die Welt mit einem einzigen Handgriff auf den Kopf.

Und statt Leinwand und Farbe reichte ihm ein Objekt aus dem damals noch nicht erfundenen Baumarkt.

Und er signierte es mit „R. Mutt“.

Und plötzlich hieß es „Fountain“.

Und 1923 erklärte er großspurig, mit der Kunst aufzuhören – als ob man das je könnte.

Und er widmete sich von da an dem Schachspiel, als sei das die eigentliche Avantgarde.

Und während andere Künstler Schweiß und Pinselstriche sammelten, zog Duchamp still Figuren über das Brett.

Und seine Objekte landeten im Museum, manche seiner Geschichten im brodelnden Fluss der Kunst, als sei auch das nur ein Zug im Spiel.

Und am Ende nahm er, so erzählt man, noch seinen Kleiderbügel von der Decke – als letzten Akt der Selbstironie.

Und danach setzte er sich wieder ans Brett und spielte weiter, als ginge es nie um Kunst, sondern immer nur ums Denken.

Und – danach gab es Baumärkte!