Marginalisierte Gruppen sind Bevölkerungsgruppen, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurden – sei es durch strukturelle Benachteiligung, politische Diskriminierung, kulturelle Unsichtbarkeit oder ökonomische Ausgrenzung. Das Wort „marginalisiert“ stammt vom lateinischen margo – der Rand. Gemeint ist: Diese Gruppen stehen nicht im Zentrum gesellschaftlicher Macht, sondern oft buchstäblich oder symbolisch am Rand.
Dazu zählen unter anderem:
Menschen mit Behinderung,
Ethnische und religiöse Minderheiten,
Queere Personen (LGBTQIA+),
Soziale Randgruppen,
Obdachlose Menschen,
Menschen mit Migrationsgeschichte,
Alleinerziehende Eltern,
Bildungsbenachteiligte Kinder,
Menschen ohne Zugang zu Gesundheitsversorgung,
Alte Menschen, die in Einsamkeit leben,
Junge Menschen, deren Stimme nicht gehört wird,
Personen in prekären Arbeitsverhältnissen.
Marginalisierung zeigt sich nicht immer laut – manchmal äußert sie sich durch Schweigen. Wenn Menschen keinen Zugang zu Bildung, zu Gremien, zu Medien oder zu öffentlichen Räumen haben. Wenn ihre Perspektiven fehlen – in Lehrplänen, Talkshows, Gesetzestexten.
Eine demokratische Gesellschaft misst sich nicht daran, wie laut ihre Mehrheit ruft, sondern wie gut sie den Raum für leise Stimmen schützt. Wer Demokratie stärkt, muss darum besonders auf jene achten, die systematisch weniger gehört werden.
Gleichheit bedeutet nicht: alle sind gleich.
Gleichheit bedeutet: alle bekommen, was sie brauchen, um gehört zu werden.