Der Begriff Oligarchie stammt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich „Herrschaft der Wenigen“. Dabei handelt es sich um eine politische Herrschaftsform, bei der die Macht in den Händen einer kleinen, meist privilegierten Gruppe liegt. Diese Gruppe kann sich durch Reichtum, Geburt, militärische Stärke oder besondere Fähigkeiten auszeichnen. Anders als in einer Demokratie, wo die Macht breit verteilt ist, bleibt die Oligarchie streng elitär.
Macht konzentriert sich in wenigen Händen, während die Mehrheit der Bevölkerung kaum Einfluss hat. Entscheidungen werden oft hinter verschlossenen Türen getroffen, fernab demokratischer Kontrolle. Oligarchien zeichnen sich durch eine ungleiche Verteilung von Macht und Reichtum aus, was die soziale Kluft vertieft.
Historisch war die Aristokratie im antiken Griechenland ein bekanntes Beispiel, besonders in Stadtstaaten wie Sparta. Auch Venedig während der Renaissance wurde von einer kleinen Elite beherrscht. In der Moderne wird der Begriff oft auf Systeme angewandt, in denen wirtschaftliche Macht und politische Kontrolle eng verwoben sind, etwa in Russland, wo Oligarchen nach der Privatisierung staatlicher Ressourcen großen Einfluss gewannen.
In demokratischen Systemen wird der Begriff heute verwendet, um versteckte Machtstrukturen zu kritisieren. Wirtschaftliche Oligarchien entstehen etwa, wenn Großkonzerne oder Superreiche politischen Einfluss ausüben. Beispiele sind Steuerparadiese oder die Macht von Lobbygruppen und Technologieunternehmen, die demokratische Prozesse aushöhlen können.
Die Oligarchie wird besonders problematisch, wenn sie sich der Kontrolle entzieht. Sie widerspricht dem Ideal von Gerechtigkeit und Mitbestimmung. Eine Lösung liegt in Transparenz, starken Institutionen und einer aktiven Zivilgesellschaft. Denn Macht muss immer wieder hinterfragt werden, um sicherzustellen, dass sie allen und nicht nur wenigen dient.