Funktion, Wirkung und Praxisbeispiele
Ein Prompt ist der Startknopf für KI‑Antworten: dein klarer Auftrag mit Kontext, Ton und gewünschter Form. Je präziser du formulierst, desto brauchbarer die Ergebnisse.
Was ist ein Prompt?
Ein Prompt ist deine Eingabe an ChatGPT – Frage, Auftrag, Kontext oder Beispiel; meist Text, optional Bild, Audio oder Datei. Er bestimmt Richtung, Tiefe und Stil der Antwort.
Einfach. „Schreibe eine freundliche, sachliche E‑Mail an meine Nachbarn, zwei Absätze.“
Multimodal. „Analysiere dieses Foto: Welche Energiesparpotenziale hat die Fassade? Antworte in Stichpunkten.“
Warum der Prompt zählt
Modelle generieren wahrscheinliche Fortsetzungen, keine Wahrheiten. Präzision, Kontext und Struktur steuern Qualität, Relevanz und Nachvollziehbarkeit.
Bausteine eines starken Prompts
Rolle. Weise dem Modell eine Perspektive zu: „Du bist Energieberaterin …“
Ziel. Sage klar, was du willst: „… bewerte Optionen und gib eine Empfehlung …“
Kontext. Liefere Daten und Randbedingungen: „… EFH 1976, 120 m², Ziel: Heizkosten und CO₂ senken …“
Form. Lege Format, Ton, Länge fest: „… Du‑Form, maximal sieben Sätze, Aufzählungen fett.“
Prüfmaßstab. Bitte um Selbstkontrolle: „… liste Annahmen und Unsicherheiten am Ende auf.“
Do’s – was hilft
Sei konkret. Adressat, Ziel, Umfang, Beispiele.
Strukturiere die Ausgabe. „Überschriften in H2, am Ende eine fett gesetzte Checkliste.“
Begrenze den Rahmen. „Nur Maßnahmen unter 5.000 Euro.“
Fordere Quellen. „Nenne seriöse, aktuelle Quellen.“
Don’ts – was bremst
Vage Ziele. „Mach mal Ideen“ erzeugt Zufall.
Widersprüchliche Vorgaben. „Locker und streng normkonform“ – das beißt sich.
Überladung. Zu viele Wünsche in einem Rutsch; lieber iterieren.
Muster‑Prompts
Analyse. „Du bist Redakteurin. Prüfe diesen Text auf Klarheit, Jargon und Belege. Gib drei Verbesserungen und eine prägnante Überschrift.“
Lernen. „Erkläre Photovoltaik für eine neunte Klasse mit Alltagsanalogie und drei Verständnisfragen.“
Planen. „Erstelle einen Wochenplan für Social‑Media‑Posts einer Kulturinitiative in Landau. Ziele: Reichweite, Community, Events. Plattformen: Instagram, Mastodon. Ton: freundlich, aktivierend.“
Der Bauplan
Rolle → Auftrag → Kontext → Format → Grenzen → Qualitätscheck.
Du bist [Rolle]. Erledige [Auftrag] für [Zielgruppe] mit [Kontext/Daten]. Antworte in [Format/Ton/Länge]. Beachte [Grenzen]. Füge am Ende [Qualitätscheck, z. B. Annahmen, offene Fragen] an.
Qualität sichern – Kurzcheck
Ist das Ziel messbar?
Gibt es genug Kontext und ein klares Format?
Sind Annahmen, Unsicherheiten und mögliche Lücken benannt?
Missverständnisse
„Das Modell weiß alles.“ Nein, es extrapoliert; klare Anweisungen sind entscheidend.
„Alles muss im ersten Prompt sitzen.“ Iterieren ist normal und produktiv.
„Mehr Kreativität = bessere Prompts.“ Stil hilft, Klarheit entscheidet.
Fortgeschritten
Few‑Shot‑Beispiele. Zeige zwei, drei Musterantworten, dann den neuen Fall.
Eingebaute Tests. Bitte um Selbst‑Check: „Liste Unsicherheiten und Annahmen.“
Ausgabekontrolle. Striktes Schema (Markdown/JSON) erleichtert Weiterverarbeitung.
Multimodale Prompts
Bilder, Audio, Dateien sind möglich: Fassadenfoto prüfen; Interview transkribieren und Kernaussagen fett markieren; PDF in fünf Punkten zusammenfassen und Schwächen benennen.
Ethik und Transparenz
Seriöse Quellen verlangen.
Grenzen kennzeichnen. Unsicherheiten offenlegen.
Privates schützen. Keine sensiblen Daten ohne Not.
Spickzettel
Klarer Auftrag.
Kontext liefern.
Format festlegen.
Grenzen definieren.
Qualität abfragen.
Iterieren.
Weitere Beispiele – kompakt
„Einladung für eine Klimawerkstatt in Landau, hoffnungsvoll und konkret, Ende mit drei Mitmach‑Optionen.“
„Vergleiche Wärmepumpe und Gasheizung für ein Haus von 1976 in der Pfalz und liefere eine fett gesetzte Entscheidungshilfe.“
