In Zeiten, in denen Starkregenereignisse häufiger werden und längere Dürreperioden uns alle zum Umdenken zwingen, ist die Schwammstadt ein Schlüssel, um die urbanen Zentren zukunftsfähig zu gestalten. Es geht dabei nicht nur um Anpassung, sondern um eine ganz neue Beziehung zwischen Stadt und Wasser. Die Stadt wird ein Schwamm – und speichert Regen, gibt ihn langsam ab, nutzt ihn für das Wachstum von Pflanzen und sorgt für Abkühlung.
Doch das bleibt kein theoretisches Konstrukt. In verschiedenen Städten weltweit wird diese Vision bereits Realität. Lass uns sieben solcher „Bilder des Gelingens“ anschauen:
Die Stadt Kopenhagen in Dänemark, die als eine der Vorreiterinnen gilt. In ihrem Stadtteil „Sankt Kjelds“ hat sie Grünflächen geschaffen, die überschüssiges Regenwasser aufnehmen und gleichzeitig als urbane Oasen dienen. Im Sommer spenden sie Schatten und Kühlung, im Winter leiten sie das Wasser gezielt in Rückhaltebecken.
In Singapur hat man die „Bishan-Ang Mo Kio Park“-Anlage realisiert. Hier wurde ein ehemaliger Abwasserkanal in einen natürlichen Fluss verwandelt. Neben der Speicherung von Wasser bietet die Anlage jetzt auch Freizeitflächen, die sich harmonisch in das städtische Umfeld einfügen.
Hamburg in Deutschland setzt im Stadtteil HafenCity auf eine Mischung aus hochgelegenen Gebäuden und tiefer gelegenen Grünflächen. Diese Parklandschaften nehmen das Wasser bei starkem Regen auf, lassen es langsam versickern und entlasten damit das Abwassersystem.
In China gibt es das landesweite Programm zur Entwicklung von Schwammstädten. Eine der erfolgreichsten Beispiele ist Wuhan. Hier wurde ein Netz aus Seen, Kanälen und Grünflächen integriert, das die Stadt vor Überschwemmungen schützt und gleichzeitig einen positiven Einfluss auf das Stadtklima hat.
In Rotterdam hat man auf das „Water Squares“-Konzept gesetzt. Diese Plätze dienen bei Regen als Auffangbecken, bei Trockenheit als Spiel- und Freizeitflächen. Sie sind ein innovativer Teil der städtischen Landschaftsgestaltung und tragen dazu bei, das Hochwasserrisiko zu mindern.
New York City hat in den letzten Jahren seine Parkanlagen gezielt umgestaltet. Ein Paradebeispiel ist der Brooklyn Bridge Park, wo das Wasser des East Rivers bei Flut kontrolliert in die Grünflächen geleitet wird. Die Pflanzen reinigen das Wasser, und es wird langsam wieder an den Fluss abgegeben.
Melbourne in Australien hat mit dem „Royal Park“ ein Projekt realisiert, das Starkregenereignisse abfängt und gleichzeitig einen wertvollen Lebensraum für Tiere und Pflanzen bietet. Hier wurde ein alter Flusslauf renaturiert, der nun als natürlicher Wasserspeicher fungiert.
All diese Beispiele zeigen eindrücklich, dass das Konzept der Schwammstadt nicht nur technisch funktioniert, sondern auch zur Lebensqualität beiträgt. Sie machen die Stadt grüner, kühler und lebendiger. In diesen Projekten sehen wir die Zukunft der urbanen Entwicklung – eine Zukunft, in der Mensch und Natur wieder Hand in Hand arbeiten.
Was denkst Du? Sollte dieses Konzept nicht überall Standard werden?