Soziale Gerechtigkeit und Klima

Die Bewältigung der Klimakrise erfordert mehr soziale Gerechtigkeit – darauf weisen sowohl der Club of Rome als auch das Wuppertal Institut hin. Deutschland lebt derzeit weit über seine ökologischen Verhältnisse. Dabei wäre ein gutes Leben für alle Menschen durchaus möglich. Doch wie lässt sich das erreichen, wenn wir auf einem Planeten mit begrenzten Ressourcen leben?

Dieser Frage ist der Thinktank Club of Rome bereits vor zwei Jahren nachgegangen. Jetzt hat die Initiative “Earth4All”, unter Mitwirkung des Club of Rome und des Wuppertal Instituts, einen Bericht speziell für Deutschland veröffentlicht. Die Expertinnen und Experten fordern darin tiefgreifende Veränderungen in Gesellschaft und Wirtschaft, um eine umwelt- und klimaverträgliche Transformation zu ermöglichen. Dazu gehört eine deutlich höhere Besteuerung der Reichen. Nur so könne der dringend nötige “große Sprung” finanziert werden, sagt der Ökonom Peter Hennicke, Mitglied des Club of Rome und Mitautor des Berichts.

Der Bericht zeigt, dass die zehn Prozent der reichsten Menschen weltweit für 50 Prozent der klimaschädlichen CO2-Emissionen verantwortlich sind, während die ärmsten 50 Prozent der Weltbevölkerung weniger als zehn Prozent der Emissionen verursachen. Auch in Deutschland leben wir “nach wie vor weit über unsere Verhältnisse, was die planetaren Grenzen betrifft”. Ein bloßes “Weiter so” verschärft nicht nur die Ungleichheiten, sondern ist auch nicht in der Lage, die dramatischen Folgen der Klimakrise zu verhindern.