Das Weltall wirkt wie ein Konzertsaal, in dem das bloße Dasein zur Musik wird.
John Cage machte aus einem Sternenkatalog des Slowaken Antonín Bečvář Musik.
Die sogenannte Sternlänge – Astronomen sagen dazu Rektaszension – beschreibt die Position eines Sterns am Himmel von Osten nach Westen und gab den zeitlichen Ablauf vor.
Die Sternhöhe – in der Fachsprache Deklination – zeigt, wie weit ein Stern über oder unter dem Himmelsäquator steht, und bestimmte die Tonlage.
Die Helligkeit entschied darüber, ob ein Ton eher leise glimmt oder kräftig aufklingt.
So entstand „Atlas Eclipticalis“, ein Werk, in dem der Himmel selbst zur Notenquelle wird.
Noch konsequenter ist Cages Stück „4′33″“, in dem kein einziger Ton gespielt wird.
Das Weltall selbst wirkt darin wie ein Konzertsaal, in dem das bloße Dasein zur Musik wird.

