Auch in der aktuellen Klimadebatte spielt Störkommunikation eine große Rolle, oft als bewusstes oder unbewusstes Mittel, um den Diskurs zu verzerren, zu verlangsamen oder sogar zu unterbrechen. Störkommunikation tritt in verschiedenen Formen auf: Von absichtlicher Desinformation bis hin zu Ablenkungsmanövern, die den Fokus von den drängenden Problemen des Klimawandels weglenken.
Ein häufiges Beispiel ist das sogenannte „Whataboutism“, bei dem berechtigte Forderungen nach Klimaschutz mit der Frage konfrontiert werden, warum man sich nicht zuerst um andere Probleme kümmern sollte. Diese Strategie verschiebt den Fokus und schafft Verwirrung, anstatt konstruktive Lösungen zu fördern. Ebenso gibt es gezielte Fehlinformationen, etwa die Verharmlosung wissenschaftlicher Fakten oder die Übertreibung einzelner Unsicherheiten in der Klimaforschung, um Zweifel an der Dringlichkeit des Handelns zu säen.
Ein weiteres Mittel der Störkommunikation ist die Fragmentierung des Diskurses. Hier werden bestimmte Themen oder Maßnahmen isoliert betrachtet, ohne den Gesamtzusammenhang des Klimawandels zu berücksichtigen. Dadurch können wichtige Verbindungen übersehen oder ausgeblendet werden, was den gesellschaftlichen Dialog lähmt.
Störkommunikation funktioniert aber auch subtiler: durch die Überfrachtung der Debatte mit zu vielen Meinungen, Szenarien und Prognosen, was bei vielen Menschen zu einer Überforderung führt. Anstatt zu handeln, verharren sie in einem Zustand der Unsicherheit oder der Resignation.
Die Folge dieser Kommunikationsstrategien ist oft eine Blockade im politischen und gesellschaftlichen Handeln. Durch das ständige Infragestellen der Dringlichkeit und der Effektivität von Maßnahmen werden notwendige Entscheidungen aufgeschoben.