
du sollst die Parameter setzen
Du sollst Sprache als Messgerät definieren, das Bedeutung nicht nur registriert, sondern erzeugt. Du sollst Wirklichkeit als das nehmen, was auf stabile Reize verlässlich antwortet. Du sollst den Begriff als Kalibriergewicht verwenden, das den Ausschlag der Worte begrenzt. Du sollst Humor als Störimpuls zulassen, um Scheinpräzision zu entlarven. Du sollst Provokation als Belastungstest verstehen, nicht als Pose. Du sollst dir merken, dass ohne Definition jede Messung ein Tanz im Dunkeln bleibt. Du sollst deshalb zuerst klären, was du mit welchem Wort wann gelten lässt.
du sollst den Versuch beginnen
Du sollst einen Schritt setzen, dann den nächsten, und jeden als Hypothese lesen. Du sollst prüfen, ob der Raum zurücktritt oder gegenhält, und daraus eine Aussage formen. Du sollst Tempo erhöhen, bis die Sprache kurz hechelt, und dann die Werte notieren. Du sollst die Wiederholung suchen, bis der Befund aus der Laune fällt. Du sollst Lachen erlauben und anschließend neu kalibrieren. Du sollst unterscheiden, ob der Stolperer Datenfehler oder Entdeckung war. Du sollst mit jedem Takt genauer werden.
du sollst Metaphern verbieten, indem du eine benutzt
Du sollst sagen, hier gibt es keine Bilder, und genau damit ein Bild an die Wand hängen. Du sollst die Leiter verfluchen, während du auf ihr stehst, um „keine Leiter“ an die Decke zu schreiben. Du sollst merken, dass der Bannspruch nur funktioniert, weil er ein Kostüm trägt. Du sollst nicht erschrecken: Diese Selbstwidersprüchlichkeit ist das Laborlicht, unter dem Sprache ehrlich wird. Du sollst die Figur stehen lassen und die Behauptung prüfen. Du sollst also die Metapher verneinen, bis sie als Werkzeug übrig bleibt. Du sollst sie danach wieder in den Schrank stellen.
du sollst dich schwindeln, aber nicht täuschen
Du sollst dich drehen, bis die Begriffe wackeln, und dann einen festen Punkt definieren. Du sollst den Kreislauf nutzen, um versteckte Annahmen sichtbar zu machen. Du sollst die Übelkeit ernst nehmen, denn sie zeigt Überlast im Modell. Du sollst die Drehung stoppen, sobald Klarheit auftritt. Du sollst die neue Achse benennen, damit alle sie finden. Du von dort aus ruhig weitergehen. Du sollst die Show meiden und die Evidenz behalten.
du sollst Hypothesen provozieren
Du sollst dem Begriff widersprechen, um seine Tragfähigkeit zu testen. Du sollst die Wirklichkeit herausfordern, indem du ihr alternative Schritte anbietest. Du sollst die Sprache gegen den Strich bürsten, bis sie neue Kanten zeigt. Du sollst die bequemste Erklärung verdächtig finden, bis Daten sie retten. Du sollst der schwierigsten Erklärung Humor beistellen, damit sie nicht tyrannisch wird. Du sollst Irrtum feiern, solange er sauber dokumentiert ist. Du sollst Erfolg misstrauen, solange er nur Applaus hat.
du sollst Rauschen unterscheiden
Du sollst nicht jede Abweichung zur Offenbarung erklären. Du sollst systematisches Signal von zufälligem Kitzel trennen. Du sollst den Spaß behalten, aber die Schwelle definieren. Du sollst aufhören, wenn die Messung deine Laune spiegelt. Du sollst fortfahren, wenn die Laune deine Messung stört. Du sollst Annahmen offenlegen, damit andere dein Ergebnis angreifen können. Du sollst nur behalten, was den Angriff übersteht.
du sollst Verantwortung übernehmen
Du sollst sagen, was aus den Worten folgt, und wer die Folgen trägt. Du sollst Wirkung vor Geste stellen. Du sollst anerkennen, dass jedes „gilt“ einen Preis hat. Du sollst Entscheidungen rückholbar machen, solange es möglich ist. Du sollst Fehler sichtbar machen, solange sie noch klein sind. Du sollst Gründe liefern, auch wenn sie unpopulär sind. Du sollst Maßstäbe nicht wechseln, sobald sie dir widersprechen.
du sollst Sprache, Wirklichkeit und Begriff koppeln
Du sollst Begriffe so scharf machen, dass Messungen daran einrasten. Du sollst Messungen so offenlegen, dass Begriffe an ihnen lernen. Du sollst Sprache so führen, dass sie beides trägt, ohne zu schwanken. Du sollst die Kopplung lösen, wenn sie Ideologie wird. Du sollst sie verstärken, wenn sie Erkenntnis erzeugt. Du sollst Übergänge markieren, damit niemand verlorengeht. Du sollst dem Zusammenhang Vorrang vor Schmuck geben.
du sollst den Unterschied zwischen Szene und Satz wahren
Du sollst zulassen, dass der Raum dich bewegt, und doch im Satz die Richtung festhalten. Du sollst akzeptieren, dass Eindruck schneller ist als Begründung. Du sollst dem Eindruck nicht glauben, bevor die Begründung ihn trifft. Du sollst der Begründung nicht vertrauen, bevor der Eindruck sie berührt. Du sollst beide zusammenführen, ohne sie zu verschmelzen. Du sollst das Ergebnis zeigen, nicht nur den Applaus. Du sollst Abschluss als Beginn der nächsten Runde lesen.
du sollst den Vorhang offen lassen
Du sollst kein finales Bild liefern, wenn die Daten noch rufen. Du sollst kein finales Verbot aussprechen, wenn das Werkzeug noch nützt. Du sollst kein finales Wort wählen, wenn Sprache noch lernt. Du sollst vorläufige Gültigkeit als Stärke markieren. Du sollst dir und anderen Zeit geben, die Schritte zu wiederholen. Du sollst erneut tanzen, bis der Befund langweilig zuverlässig wird. Du sollst dann erst verbeugen.

