201 Tänze um die Endzeit

Überblickt man die Vorstellungen von hundert Religionen der Welt und die Sicht der Wissenschaft, zeigt sich ein gemeinsames Motiv: Alles, was einen Anfang hat, trägt auch ein Ende in sich. Religionen beschreiben dieses Ende oft als Übergang in eine neue, gereinigte Welt, während die Wissenschaft es als unausweichliche Folge von Naturgesetzen begreift. Manche Traditionen sehen eine letzte Schlacht, andere eine stille Verwandlung, die Menschheit aber erkennt fast überall den Gedanken des Wandels. Die religiösen Bilder deuten Sinn, Gerechtigkeit und Hoffnung hinein, wo die Wissenschaft nüchtern von Energie, Entropie und Klimarisiken spricht. Dennoch verbindet beide die Einsicht, dass die Gegenwart vergänglich ist und dass Verhalten und Verantwortung über das Morgen entscheiden. So verschränken sich Mythos und Analyse, Vision und Berechnung zu einer gemeinsamen Warnung: Das Ende ist nicht nur Schicksal, sondern auch Aufgabe. In dieser Spannung liegt die Einladung, das Heute bewusster zu gestalten.

Die Menschheit hat seit jeher über ihr eigenes Ende nachgedacht. Fast jede Religion trägt eine Vorstellung davon in sich, wie die Welt vergeht und was danach kommt. Aber auch Philosoph:innen und Wissenschaftler jonglieren mit der Idee des Endes. Diese Endzeitbilder sind mehr als düstere Prophezeiungen, sie sind Ausdruck von Hoffnung, Angst und Sehnsucht nach Gerechtigkeit. Manche sehen darin eine große Schlacht zwischen Gut und Böse, andere eine stille Reinigung oder den Übergang in einen neuen Zyklus. Oft spiegeln sie gesellschaftliche Krisen, Naturerfahrungen oder spirituelle Visionen wider. So wird der Untergang stets zugleich als Neubeginn verstanden. Wer die Endzeitsvorstellungen der Religionen betrachtet, blickt in den Spiegel menschlicher Wünsche nach Sinn und Zukunft.

Was meinen Philosph:innen zum Thema (3) und was die Wissenschaft (4)