KI & Lebenskunst

Impuls von Volker Homann
Heimat: Philosophisches Studio denk·pau·se

(Originalfassung als *.pdf S.3)

Inhalt u. A.

Die Begrenzungen des Quantifizierbaren

Der Intelligenztest als scheinbar objektives Maß für das, was in den unergründlichen Tiefen des menschlichen Geistes vor sich geht, ist ein Produkt des modernen Glaubens an Zahlen und Metriken.

Denken als Zeitreise

Denken ist nicht nur ein kurzes Aufleuchten von Neuronen, das einen klaren, zählbaren Ausgang hat. Es ist eine Reise, oft ohne vorbestimmtes Ziel.

Zählbares als letzte Wahrheit?

Wir leben in einer Zeit, in der die Quantifizierbarkeit als Allheilmittel für komplexe Probleme gehandelt wird. Das Messbare ist das Realistische geworden, so scheint es. Es suggeriert eine Objektivität, die bei näherer Betrachtung mehr verspricht, als sie halten kann.

Algorithmen als neue Götzen

Die binäre Datenverarbeitung und die deterministische Struktur von Algorithmen legen nahe, dass der Mensch und seine Intelligenz einem klaren Kodex, einem binären System von Nullen und Einsen, entsprechen könnten. Aber wir sind keine Rechenmaschinen. Wir sind Wesen, die Bedeutungen erschaffen, Wesen, die zweifeln, die Träume und Alpträume haben, die kreativ und destruktiv sein können, oft gleichzeitig.

Kultur und Kontext

Was in einer Kultur als Zeichen von Intelligenz gewertet wird, kann in einer anderen als völlig irrelevant angesehen werden. Intelligenz ist ein mehrdimensionales Konstrukt, das weit über die Fähigkeit zur Mustererkennung oder logischen Schlussfolgerung hinausgeht.

Der große Bruder des Algorithmus

Die Vorstellung, Algorithmen könnten menschliches Verhalten, menschliche Gedanken und Entscheidungen vollständig vorhersagen und steuern, ist ein Trugbild. Sie reduziert die Unvorhersehbarkeit und die Kreativität menschlichen Denkens auf eine binäre Entscheidungslogik.

Das Unberechenbare

Wir sollten die Komplexität der menschlichen Intelligenz nicht unterschätzen. Sie ist weder vollständig messbar noch vorhersagbar. Intelligenztests und Algorithmen können nützliche Werkzeuge sein, aber sie sind nicht die ganze Wahrheit. Sie können keine tiefen menschlichen Emotionen messen, keine kulturellen Nuancen erfassen und sie können sicherlich nicht das Potential für kreative Revolution oder ethische Erleuchtung erfassen, das in jedem von uns schlummert.