Atemübungen für die Augen – Entlastung, Durchblutung, Klarheit
Unsere Augen sind täglich Dauerstress ausgesetzt: Bildschirme, künstliches Licht, ständige Fokussierung. Atem und Blick sind jedoch eng miteinander verbunden. Durch gezielte Atemübungen in Verbindung mit Augenbewegungen lässt sich die Sehkraft entspannen, die Durchblutung verbessern und die visuelle Präsenz stärken.
Hier folgen sanfte, praktische Übungen – inspiriert von Sehtraining, Yoga und moderner Augenheilkunde.
1. Atemblick – die Verbindung von Atem und Sehen
Wirkung: Synchronisation von Atemrhythmus und Augenbewegung, Beruhigung des Nervensystems, mentale Klarheit.
So geht’s:
- Setze dich bequem hin. Fixiere einen Punkt vor dir.
- Einatmen: Weite deinen Blick. Stell dir vor, du nimmst das gesamte Gesichtsfeld wahr – ohne Fokus.
- Ausatmen: Lass den Blick weich werden. Die Schultern sinken. Alles darf sich entspannen.
→ Wiederhole 10–15 Atemzüge.
→ Der Blick wird offener, freier, weniger angestrengt.
2. Augen folgen dem Atem
Wirkung: Mobilisiert die kleinen Augenmuskeln, verbessert Beweglichkeit und Durchblutung.
So geht’s:
- Atme tief ein – beim Einatmen blicke langsam nach oben (nur mit den Augen, Kopf bleibt ruhig).
- Beim Ausatmen: Augen langsam nach unten.
- Zweiter Durchgang: Einatmen – Augen nach rechts, Ausatmen – nach links.
- Dritter Durchgang: Einatmen – Blick nach rechts oben, Ausatmen – links unten. Dann anders herum.
→ Jeder Zyklus 3–4 Mal.
→ Danach: Augen schließen, tief durchatmen, nachspüren.
3. Blinzeln mit Ausatmung
Wirkung: Befeuchtung der Augenoberfläche, Entspannung des Stirnbereichs, Aktivierung des Parasympathikus.
So geht’s:
- Atme ruhig ein.
- Beim Ausatmen: mehrfach blinzeln, ganz weich und bewusst.
- Wiederhole dies 5–10 Mal.
→ Du kannst die Übung auch nutzen, wenn du am Bildschirm arbeitest: alle 20 Minuten – eine Minute lang.
4. Blick in die Ferne mit tiefem Atem
Wirkung: Entkrampfung der Linsenmuskulatur, Ausgleich zwischen Nah- und Fernsicht, geistige Weite.
So geht’s:
- Blicke aus dem Fenster oder in einen tiefen Raum.
- Fixiere für einen Moment einen Punkt in der Ferne.
- Atme dabei lang und tief durch die Nase ein und aus.
- Lass deinen Blick dabei wandern, ohne zu fokussieren.
→ 1–2 Minuten täglich reichen aus.
→ Besonders wirksam bei stundenlangem Nahsehen.
5. Handflächen-Atem („Palmieren“)
Wirkung: Wärme, Dunkelheit, tiefe Entspannung für die Augen – ideal bei Müdigkeit.
So geht’s:
- Reibe deine Handflächen, bis sie warm sind.
- Lege sie sanft über die geschlossenen Augen – ohne Druck.
- Atme ruhig und tief – 5–10 Atemzüge.
- Spüre die Wärme, das Dunkel, die Ruhe.
→ Ideal als Abschluss nach allen anderen Übungen oder vor dem Schlafengehen.
Fazit:
Die Augen „atmen“ mit.
Indem du den Atem mit dem Sehen verbindest,
• entlastest du den Blick,
• entspannst du den Kopf,
• und weckst du dein inneres Licht.
Täglich wenige Minuten –
und dein Blick wird klarer, weiter und lebendiger.